Frankfurter Rundschau
Kampf gegen Armut
SECKBACH: Verein H.E.L.P. macht seit vier Jahren Projekte, um Menschen in Not zu unterstützen
Von Dennis Hubert
Seit 2012 kümmert sich der Verein H.E.L.P. – Project for Education um benachteiligte Menschen. Die Wohltätigkeitsorganisation fördert Erziehungs- und Entwicklungsprojekte, hat weltweit ein Auge auf Schulen und Bildungseinrichtungen. „wir bemühen uns, zur Chancengleichheit beizutragen, indem wir Projekte unterstützen, die die Lebensqualität der Ärmeren und Benachteiligten nachhaltig verbessern“, erklärt der Erste Vorsitzende Richard Koffi.
Der 47-Jährige stammt aus der Elfenbeinküste und hatte die Idee, aktiv zu werden. Das war 2011, als Auseinandersetzungen rund um die Präsidentschaftswahl eine Regierungskrise auslosten, die erst durch das Einschreiten der Weltmächte ein Ende fand. Da wurde Koffis Idee zur bedrückenden Notwendigkeit.
Mit Kollegen schmiedete er Pläne und lud zu einer ersten Veranstaltung ins Vereinsheim der Fußball-Gesellschaft Seckbach ein. Seither präsentiert sich der Verein, der Mitglied der Interessengemeinschaft Seckbacher Vereine ist, auf Stadtteilfesten. Am kommenden Sonntag jährt sich der Eintrag der gemeinnützigen Organisation ins städtische Vereinsregister zum vierten Mal.
Der Fokus der Arbeit liegt auf Projekten in Schwellen- und Entwicklungsländern. Das aktuelle Programm kommt einer Schule in Abidjan zu Gute – dem größten städtischen Ballungsraum der Elfenbeinküste, gelegen am Golf von Guinea. Der Komplex, der fünf Grundschulen und einen Kindergarten beinhaltet, ist marode. Deshalb sollen die Schulgebäude saniert, Toiletten und ein Lehrerzimmer neugebaut werden. Die Wände der Klassenzimmer brauchen einen Anstrich. Das kostet rund 116.000 Euro.
Spendenläufe auf Sportplatz
Richard Koffi, der die Schule von der ersten bis zur sechsten Klasse besuchte, wollte unbedingt ein Projekt in seinem Heimatland unterstützen. Nach Angaben des Vereins profitieren mehr als 1000 Schüler und 30 Lehrer von den Renovierungsarbeiten. Der erste Bauabschnitt soll bald fertig sein. Rund 45.000 Euro hat H.E.L.P. bereits investiert. „Es ist so toll, dass das Projekt schon so weit ist“, freut sich Schatzmeisterin Anja Crecelius.
Der etwa 50 Mitglieder starke Verein finanziert sich über Spenden und Sponsorenläufe auf der Bezirkssportanlage an der Hochstädter Straße. Und das geht so: Jeder Teilnehmer sucht sich seine Sponsoren selbst, die sich verpflichten, für jede gelaufenen Runde auf der 400-Meter-Bahn einen Euro zu zahlen. Die dritte Auflage des Laufs steigt im kommenden Juni.
Das triff sich gut, denn Ideen für weitere Projekte gibt es bereits; der Verein hat mehrere Anfragen. „Da wir ein Projekt in der Regel über einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren unterstützen, ist unsere Arbeit nicht auf ein Land oder einen Kontinent beschränkt“, sagt Koffi.
Informationen zum Verein gibt es im Internet unter www.help4e.org